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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 120

1881 - Danzig : Boenig
120 Einwohner, von denen fast 16 Millionen Katholiken, 26 Mil- lionen Protestanten und '/2 Millionen Juden sind. Die Bewohner sind zum größten Teil deutscher Abstammung; nur im Osten wohnen einige Millionen Slawen. Treue, ehrbare Gesinnung, warmes Gemüt, Fleiß und reger Verstand sind hervorragende Eigenschaften der Deutschen. — Das deutsche Reich besteht aus 4_ Königreichen: Preußen, 33 eitern, Württemberg und Sachsen; 6 Großherzogtümern: Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-S trelitz, Oldenburg, Sachsen-Weimar, Hessen-Darmstadt und Baden; 5 Herzogtümern: Braun- schweig, Anhalt, Gotha, Meiningen, Altenburg; 7 Fürstentümern: Schwarzburg - Sondershausen und Rudolsstadt, Reuß älterer und jüngerer Linie, Lippe- Detmold, Schaumburg-Lippe, Waldeck; 3 freien Städten: Hamburg, Lübeck, Bremen, und dem Reichslande Elsaß- Lothringen. An der Spitze dieser 26 Staaten steht der deutsche Kaiser mit dem Bundesrate, d. h. den Vertretern der Fürsten, und dem Reichstage, d. h. den gewählten Abge- ordneten des Volkes. Der Vertreter des Kaisers ist der Reichskanzler. Die Heeresmacht des deutschen Reiches beträgt in der Friedensstärke über 400,000 Mann, und auf Kriegsfuß 1,200,000 Mann. Die Reichsfarben sind schwarz-weiß-rot. 207. Deutschlands Bodengestaltung. Die Bodengestaltung unseres Vaterlandes zeigt die größte Abwechselung zwischen Berg- und Hügel-, Hoch- und Tiefland. Von Osten nach Westen geht durch ganz Deutschland ein Ge- birgszug, der bei der Oderquelle in den Sudeten mit dem Riesengebirge anfängt, im sächsischen Erzgebirge, Fichtelgebirge, Franken- und Thüringerwald, der Rhön, dem Vogels berge, dem Taunus sich fortsetzt und jenseits des Rheines im Hunsrück endet. Den Mittelpunkt bildet das Fichte lgebirge, von welchem wie Arme eines liegenden Kreuzes in südöstlicher Richtung das Erzgebirge, in nordwest- licher der Thüringerwald, in südöstlicher der Böhmerwald und in südwestlicher der fränkische Jura ausgehen. Zugleich ist das Fichtelgebirge die Wasserscheide zwischen Donau, Rhein und Elbe, indem es nach Norden die Saale, nach Osten die Eger, nach Süden die Naab, nach Westen den Main ent- sendet. Der genannte Gebirgszug bildet nach Klima, Wasser- läufen und Volkscharakter die Hauptscheide zwischen Nord- und Süd- oder Nieder- und Oberdeutschland. Die nördlich vorgelagerten Berg- und Hügelländer gehen allmählich in die norddeutsche Tiefebne über. In Oberdeutschland liegen mehrere Hochebenen, welche von Gebirgswällen umschlossen sind. Die

2. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 128

1881 - Danzig : Boenig
128 Nennt mir den Thron, der fester steht als Fels im Meer, vom Sturm umweht, den nicht erschüttert Zwingherrnmacht, weil ihn die Lieb' und Treu' bewacht! Das ist Borussias Fürstenthron! treu hält an ihm Borussias Sohn. Nennt mir den Fürsten hehr und mild, der jedes Preußen Brust erfüllt, der gern der Seinen Flehen hört, im Frevler noch den Menschen ehrt! Das ist dein Fürst, Borussia, mit Hüls' und Gnad' ist er dir nah! Drum sage nicht: „Mein Vaterland ist Havelland, ist Weserland. ist, wo Thüringens Auen blüh'n, ist, wo am Rhein die Felsen glüh'n." Du stehst verwaist und wehrlos da, wenn dich nicht schirmt Borussia. Borussia, der Freiheit Herd, das sei dir mehr als Heimat wert! Ein Volk, das kühn den Feind bezwang, die Fesseln brach, empor sich rang, das nenne dein, das neune dein! Mit Stolz kannst du dich seiner freu'n. Borussia, das Heldenland, wo Friedrich sich den Lorbeer wand, und Friedrich Wilhelms kräft'ger Arm verscheuchte des Erob'rers Schwarm, das nenne dein, das nenne dein! ihm laß uns Gut und Leben weih'n! Borussia, dir schwören wir, dich treu zu lieben für und für, und du, der du mit starker Hand geschützt Borussias Volk und Land, sei gnädig uns, sei fort und fort der Hohenzollern S-chirm und Hort! Stäb«. 312. Das Königreich Preußen. 1. Das Königreich Preußen liegt im nördlichen Deutschland und grenzt im Norden an die Nordsee, Dänemark und die Ostsee, im Osten an Rußland, im Süden an Österreich, die Königreiche Sachsen und Baiern, das Großherzogtum Hessen und das Reichsland Elsaß- Lothringen, im Westen an Luxemburg, Belgien und Holland. Seine Größe beträgt 6400 Quadratmeilen, die Einwohnerzahl etwa 25 Millionen. Die längste Ausdehnung hat der preußische Staat von Südwesten nach

3. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 153

1881 - Danzig : Boenig
225. Die übrigen Staaten Deutschlands. 1. Das Königreich Baiern. Dasselbe liegt auf beiden Seiten der Donau und wird im Osten und Süden von den österreichischen Staaten, im Westen von Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt, im Norden von der preußischen Provinz Hessen-Nassau, den sächsischen Fürstentümern und dem Königreiche Sachsen begrenzt. Außerdem liegt ein Teil des Staates, die Pfalz oder Rheinbaiern genannt, auf dem linken Rheinufer, von dem Hauptbestandteile durch Baden und Württemberg getrennt. Baiern ist '/5 so groß als Preußen und hat 5 Millionen Einwohner, von denen über 3 Millionen sich zur katholischen Religion bekennen. Ackerbau und Viehzucht sind die vor- wiegenden Erwerbszweige. Viel Hopfen wird gebaut und viel gutes Bier gebraut und getrunken. Au der Isar, einem Nebenflüsse der Donau, liegt die Haupt- und Residenzstadt München; sie ist eine der schönsten Städte, reich an prächtigen Gebäuden und Kunstwerken. Eine ehemals durch den Gewerbefleiß ihrer Bewohner bedeutende Stadt ist Nürnberg, mit altertümlichen Häusern, prächtig aus- geschmückten Kirchen und schön gezierten Brunnen. Noch heute herrscht der regste Verkehr in ihr; besonders sind ihre Spielwaren berühmt. Andere hervorragende Städte sind: Augsburg, Regensburg, Würzburg und Bamberg. 2. Das Königreich Württemberg wird von Baiern und Baden begrenzt und im Süden von der Donau, im Norden von dem Neckar, einem Nebenflüsse des Rheines durchflossen. Die Bewohner Württem- bergs sind Schwaben, welche einst einen Hauptstamm der deutschen Völker ausmachten. Das Land ist nicht so groß als die kleinste preußische Provinz, aber fruchtbar, dicht bewohnt und mit kleinen Städten übersäet. Die Haupt- und Residenzstadt ist Stuttgart, in einem dem Neckar zugehenden Thale, welches mit Reben und Obst- bäumen reich bepflanzt ist. Außerdem sind noch bemerkenswerte Städte: Tübingen, die Festung Ulm sowie das als Geburtsort des großen Dichters Schiller berühmte Städtchen Marbach. 3. Das Königreich Sachsen grenzt südlich an Böhmen und nörd- lich an die preußischen Provinzen Schlesien und Sachsen. Es um- faßt nur 272 Quadratmeilen, ist aber sehr bevölkert, indem auf diesem kleinen Flächenraume fast 3 Millionen Menschen wohnen. Diese starke Bevölkerung rührt von dem Gewerbesteiße der Bewohner her. Das Land hat neben einem sorgfältigen Ackerbau einen vollkommenen Bergbau, sehr viele Fabriken und regen Handel, große Wohlhabenheit und gute Schulen. Die Hauptstadt ist Dresden, an beiden Seiten der Elbe, mit vielen Kunstschätzen und sehenswerten Naturschönheiten in ihrer Nähe (die sächsische Schweiz). Als Handelsstadt ist die erste Stadt Sachsens und eine der bedeutendsten Städte Deutschlands Leipzig. Ihre Messen (Märkte), besonders die Ostermesse, werden

4. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 220

1881 - Danzig : Boenig
220 Fürsten sich gegen Preußen erklärten. Nasch rückten deswegen noch im Juni preußische Truppen in Hannover ein und besetzten daraus ebenfalls das Kurfürstentum Hessen. Die hannoverschen Truppen suchten sich mit den süddeutschen Truppen zu vereinigen, wurden aber am 27. Juni bei Langensalza von den Preußen aufge- halten. Nach fünfstündigem hartnäckigem Kampfe und trotz an- fänglich errungener Vorteile mußten die Preußen, die halb so stark als ihre Gegner waren (9000 gegen 18000), sich zurück- ziehen. Doch da gar bald große Verstärkung anlangte, so sahen die Hannoveraner die Unmöglichkeit ein, sich durchschlagen zu können, und ergaben sich (28. Juni). Das Heer wurde auf- gelöst, die Mannschaften wurden entwaffnet und in ihre Heimat entlassen. Die preußische Hauptarmee war in drei Armeen geteilt. Die eine, unter dem Prinzen Friedrich Karl, rückte von der Lausitz her und die zweite, unter dem General Herwarth von Bitlenfeld, das Elbthal entlang in das mit Österreich verbündete Sachsen. Sie nahmen rasch das ganze Land ein und drangen nach Böhmen vor, woselbst beide Heerhaufen sich vereinigten. Die dritte Armee, unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, rückte durch Schlesien ebenfalls dahin vor. Nachdem die Österreicher innerhalb 4 Tage in mehreren blutigen Gefechten, so bei Trauten au am 26. und 27. Juni, bei Nachod am 27. Juni, bei Skalitz und bei Münchengrätz am 28. und bei Gitschin am 29. Juni besiegt worden waren, vereinigten sich die preußischen Heere. Die Öster- reicher aber bezogen sehr feste Stellungen bei Königgrätz. Die Preußen griffen sie dessenungeachtet hier am 3. Juli an und schlugen sie in einer großen Schlacht vollständig aufs Haupt. Nach diesem Siege verfolgten die Preußen den Feind, und dieser eilte unanfhaltsam der Donau zu. Der Kaiser von Österreich sah seine Hauptstadt Wien bedroht und schloß deshalb am 23. August in Prag mit Preußen Frieden. Gleichzeitig hatte am Main eine andere preußische Armee, die Mainarmee, unter dem General Vogel von Falkenstein mehrere glänzende Siege über die Verbündeten Österreichs, nämlich die vereinigten und darum viel stärkeren Heere der Baiern, Württemberger, Badenser, Nassauer und Hessen erfochten. Die bedeutendsten Gefechte waren bei Dermbach am 4. Julibei Kissingen am 10. Juli und bei Asch afften bürg am 14. Juli. Nachdem die Preußen in allen Gefechten Sieger geblieben waren und Österreich bereits mit Preußen Frieden geschlossen hatte, baten auch jene süddeutschen Fürsten um Frieden, der gern ge- währt wurde. ^Der Krieg hatte große Opfer gefordert; aber groß war auch der Siegespreis. Preußen nahm die Staaten Hannover, Kurhessen und Nassau, die freie Reichsstadt Frankfurt a. M.,

5. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 22

1880 - Danzig : Axt
22 I. Teil. Bilder aus der Geschichte. Der dänische Krieg. Der deutsche Krieg. Kaiserpaares waren unzählig. Wir aber sprechen noch heute: „Gott schütze und segne das ganze kaiserliche Haus." 42. Der dänische Krieg. 1864. Ursache. Schleswig-Holstein, unter der Herrschaft der Danen stehend, wurde von diesem Volke in seinen Rechten arg verletzt. Besonders wurde von Dänemark danach gestrebt, die deutsche Sprache in Kirche, Schule und Hans zu unterdrücken. Das Land rief deshalb Deutschland zum Schutze herbei. Um nun mit Erfolg vorzugehen, verband sich Preußen mit Österreich und rückte unter dem Oberbefehl des alten Feldmarschall W rang el 1864 in Schleswig-Holstein ein. Schlacht bei Düppel. Sieben Wochen dauerte die Belagerung; da geschah endlich am 1&. April die entscheidende Schlacht bei Düppel. Die Düppeler Schanzen gewährten den Dänen eine sehr sichere Stellung; doch wurden auch diese mit größter Todesverachtung und heldenmütiger Tapferkeit von den Preußen erstürmt. Prinz Friedrich Karl, ein Neffe von Kaiser Wilhelm, befehligte hier die Truppen. Durch die spätere Eroberung der Insel Alsen wurden die Dänen gänzlich gedcmütigt, und sie baten um Frieden. Dieser wurde denn auch am 30. October 1864 abgeschlossen, und Dänemark trat die Herzog- tümer Schleswig-Holstein nebst Lauenburg an Österreich und Preußen ab. 43- Der deutsche Krieg von 1866. Ursache. Nach der Eroberung von Schleswig-Holstein kam Österreich und Preußen wegen der Verwaltung dieses Landes in Zwiespalt. Es kan: darauf sogar durch Österreichs Veranlassung dazu, daß der deutsche Bund sich als Gegner Preußens erklärte und es mit Waffengewalt zum Gehorsam zwingen wollte. Da zog Preußen das Schwert gegen Österreich und seine Verbündeten und löste den deutschen Bund auf. Die preußische Armee. In kurzer Zeit war das preilßische Heer schlachtbereit. Da Preußen aber eine lvcit größere Macht gegen sich hatte, so fand es für nötig, das Heer zu teilen, und es erfolgte der Einmarsch in das feindliche Land. Hessen, Sachsen und Hannover wurde:: von den Preußen eingenommen. Zu den Befehls- habern der einzelnen preußischen Armeen gehörten der Kronprinz von Preußen, Prinz Friedrich Karl, Herwarth von Bittenfeld und Vogel von Falkenstein. Köniligräpodersadowa am3.Juli. Beiköniggrätz inböhmen kam es zwischen Preußen und Österreich zum entscheidenden Hauptkampf. Die Österreicher unter Benedek fochten h:er mit großer Tapferkeit. Unsere Preußen unter Friedrich Karl und Herwarth wurden mit einen: entsetzlichen Eisenhagel begrüßt und standen in großer Gefahr. König Wilhelm überwachte die Schlacht, und als Bismark ihn bat, sich dein Granatfeuer nicht auszusetzen, sprach er: „Ich kann doch nicht davonreiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht." Noch zur rechten Zeit eilte der Kronprinz von Preußen mit seiner Armee dem übrigen Heere zu Hilfe, und so hatten „die Preußen durch ihre große Tapferkeit die Schlacht gewonnen. Den fliehenden Österreichern eilten s:e bis Wien nach. Um die Gefahr von seiner Hauptstadt abzuwenden, bat der österreichische Kaiser um Waffenstillstand. Bald daraus wurde auch der Friede ge- schlossen. Österreich hatte au Preußen 120 Millionen Mark Kriegskosten zu zahlen und entsagte dem Mitbesitz Schleswig-Holsteins. Außerdem erhielt Preußen Hannover, Hessen, Nassau und die freie Reichsstadt Frankfurt a. M. Darauf gründete Preußen den norddeutschen Bund, welcher aus 22 Staaten bestand. 44. Der deutsch-französische Krieg. 1870—71. Ursache. Schon längst hatten die Franzosen neidisch auf den Kriegsruhm Preußens geblickt und wollten durchaus eine Kräftigung und Einigung Deutschlands verhindern. Napoleon Iii. wollte den Rhein zur Grenze zwischen Deutschland und Frankreich machen. Er suchte daher nach irgend einem Vorwände, uns den Krieg zu erklären. Im Jahre 1870 sollte sich dieser Wunsch erfüllen. Spanien war nämlich damals ohne König und bot dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern die Krone an. Da meinten die Franzosen, wenn sie das geschehen ließen, würde Preußens Macht zu groß werden. Unser König, der nur den Frieden wollte, erklärte, sich in die spanischen Ange- legenheiten nicht mischen zu wollen, und der Erbprinz lehnte die Annahme der Krone ab. Frankreich, weit entfernt, sich jetzt zu beruhigen, schickte seinen Botschafter Benedet ti zu unserm Könige, der zur Zeit in Ems eine Badekur gebrauchte. Benedetü forderte J

6. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 37

1880 - Danzig : Axt
37 Nicht deutsche Länder Österreichs. Das deutsche Reich. Schloß auf dem Hradschin. Bäder: Carlsbad, Teplitz, Marienbad. Schlachtörter: Colliu (1757), Chotusitz (1742-, Königgrätz, Nachod, Skalitz, Trantenau (1866). 6) Die Markgrafschaft Mähren. Brünn, Hauptstadt. Ol mütz, Austerlitz (1805). Troppau, Hauptstadt von österreichisch Schlesien. Nikolsburg, Friede 1866. Nicht deutsche Länder Oesterreichs. 1) Das Königreich Galizien mit Lodomerien und der Bukowina. Lemberg, Hauptstadt Krakau an der Weichsel. Wiliezka und Bochnia (bei Krakau) mit großem Steinsalzbergwerk, in welches man durch 5 untereinanderliegende Stockwerke hinabsteigt. Czernowitz, Hauptstadt der Bukowina. 2) Das Königreich Ungarn und die Woiwodschaft Serbien mit dem Temeser Banat. Ofen und Pesth, an der Donau, Hauptstädte. Preßburg, Krementz, Goldgruben. Tokay, mit berühmten Wein, Temesvar (temeschar), Festung inmitten von Sümpfen, Maria-Theresienstadt. 3) Die Königreiche Kroatien und Slavonien südlich der Drau, die Heimat der wandernden „Kroaten" und „Slovaken." Agram und Esseg, Hauptstädte. 4) Die Militärstrenze. Die Festungen Pcterwardein und Semlin. 3) Das Königreich Dalmatien am adriatischen Meer. Zara, Hauptstadt und Festung. 6) Das Großfürstentum Siebenbürgen. Herrmannstadt, Hauptstadt und Uni- versität. Klausenburg, Universität, Sternwarte. Kronstadt. Das Fürstentum Liechtenstein, fast 180 qkm, 8000 kathol. Einw. Hauptstadt Vaduz, 1000 Einw. Das Ländchen wird von Tyrol, Voralbergund der Schweiz umschlossen. Das deutsche Reich. Allgemeines. Deutschland liegt in der Mitte Europas. An seiner Spitze steht der König (Wilhelm) von Preußen, welcher zugleich erblicher deutscher Kaiser ist. Die gesetzgebende Gewalt ist der Reichstag mit dem Bundesrat. Das Reichskanzleramt bildet die oberste Behörde. Größe, Einwohner. Deutschland enthält auf etwa 550 000 qkm gegen 43 Mill. Einw., fast durchweg deutscher Abkunft; ungefähr 2/s sind evangelisch und */-, katholisch. Grenzen: Die Ostsee, Dänemark und die Nordsee im Norden, Rußland und Österreich im Osten, Österreich und die Schweiz im Süden, Holland, Belgien und Frankreich im Westen. Staaten: A. Norddeutschland. 1)Das Königreichpreußen mit der Haupt- stadt Berlin. Alte Provinzen. Ostpreußen mit den Regierungsbezirken Königsberg und Gumbinnen; Westpreußen mit den Regierungsbezirken Danzig und Marien- werder ; Pommern mit den Regierungsbezirken Köslin, Stettin und Stralsund; Posen mit den Regierungsbezirken Posen und Bromberg; Brandenburg mit den Regierungsbezirken Potsdam und Frankfurtao.; Schlesien mit den Regierungs- bezirken Oppeln, Breslau und Liegmtz; Sachsen mit den Regierungsbezirken Magde- burg, Merseburg, Erfurt; Westfalen mit den Regierungsbezirken Minden, Münster, Arnsberg; die Rheinprovinz und Hohcnzollern mit den Regierungsbezirken Düsseldorf, Köln, Koblenz, Trier, Aachen. Neue Provinzen: Schleswig-Hol- stein und Lauenburg mit dem Regierungsbezirk Schleswig; Hannover und das Jahdeaebiet mit deu Landdrosteien Hannover. Hildesheim. Lüneburg, Stade, Osna- brück und Anrieh; H esse n - N a ssau mit den Regierungsbezirkenkassel und Wiesbaden. 21 Daskönigreich Sachsen (Dresden). 3)Thüringen: a) Die drei sächsischen Herzogtümer: Sachsen-Altenbnrg, Sachsen - Meiningen - Hildburghausen, Sachsen- Cobnrg-Gotha. b) Das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. c) Die Fürsten- tümer Schwatzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen. ä) Die Jürsten- tümer Reuß jüngere und ältere Linie. 4) Die Großherzogtümer Mecklen- burg-Schwerin und M.-Strelitz. 5) Das Großherzvgtum Oldenburg. 6) Das Herzogtum Braunschwera. 7) Das Herzogtum Anhalt. 8) Das Fürstentum Waldeck. 9) Die Fürstentümer Livpe-Detmold und Lippe- Schaumburg. 10) Die freien Städte Hamburg, Lübeck und Bremen. B. Süd- deutschland. 1) Das Königreich Bayern (München). 2) Das Königreich Württemberg (Stuttgart). 3) Das Großherzogtum Baden (Karlsruhe.) 4) Das Großherzogtum Hessen (Darmstadt). 5) Das Reichsland Elsaß- Lothringen (Metz, Straßburg).

7. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 39

1880 - Danzig : Axt
A. Norddeutschlanb. 39 Wassers auch über Berge auf einer schiefen Ebene mittelst Maschinerien auf Schienen- aeleisen befördert. In Posen: Der Bromberger Kanal zwischen der Netze und Brahe. In Schlesien: Der Klodnitzkanal, zwischen Gleiwitz und Kofel; er geht 4 bin unter der Erde durch Steinkohlenwerke. In Brandenburg: Der Finow- K anal zwischen der Havel und Oder. In der Provinz Sachsen: Der Plauensche Kanal zwischen der Havel und Elbe. In Schleswig-Holstein: Der Eiderkanal. In Bayern: Der Ludwigskanal fiihrt aus der Ältmül in die Regnitz und ver- bindet daher die Donau mit dein Rhein und im weiteren Sinne das schwarze Meer mit der Nordsee. Seeen. Der Mauer- und der Spirdingsee in Ostpreußen; der Schwerinersee in Mecklenburg; der Bodensee an der Grenze Deutschlands. Das Steinhuder- Meer in Schaumburg-Lippe. Bäder: a) Mineralquellen: Warmbrunn und Salzbrunn in Schlesien; Aachen in der Rheinprovinz; Pyrmont in Waldeck; Kissingen in Bayern; Baden-Baden, b) See- bäder: Cranz in Ostpreußen, Zoppot (bei Danzig) in Westprenßen, Colbergermünde und Puttbus in Pommern; Dobberan in Mecklenburg; Norderney (Hannover;) Helgoland ge- hört den Engländern; Föhr und Sylt (Schleswig-Holstein). Klima. Die Witterungs- und Temperaturverhältnisse werden auf meteorologischen Stationen beobachtet. Im allgemeinen nimmt die Temperatur von W. nach O. ab. Da der Boden in Deutschland sich nach N. hin allinählich senkt, so ist die Abnahme der Tem- peratur von S. nach N. unbedeutend. Das Meer mildert die Temperatur in den betreffenden Grenzländern. Der Unterschied der Blütezeit des Kernobstes beträgt zwischen Memel und Königsberg 8, zwischen Königsberg und Berlin etwa 14, zwischen Berlin und Trier un- gefähr 10, zwischen Memel und Trier 30—40 Tage. a. Norddeutschland enthält die Staaten nördlich vom Main, welche bis zum Jahre 1870 den norddeutschen Bund bildeten. I. Das Königreich Preußen. Größe. Einwohnerzahl. Religion. Der Flächenraum beträgt über 350 000 qbm und die Zahl der Einwohner gegen 26 Mill., wovon etwa 2/3 evangelisch und Hz katholisch sind. Grenzen. Im N..: die Ostsee, Mecklenburg, Dänemark, Oldenburg und die Nordsee, Im O.: Rußland und Österreich. Im S.: Österreich, das Königreich Sachsen, die sächsi- schen Herzogtümer, Bayern und Hessen. Im W.: Luxemburg, Holland und Belgien. Bodenbeschaffenheit. Die wichtigsten Gebirge sind: Die Sudeten mit dem Riesengebirge in Schlesien; Der Harz in Sachsen, Braunschweig und Hannover, die Eifel mit dem hohenveen, derhunsrück, der Westerwald, das sauerländische Gebirge, das Wesergebirge und der teutoburger Wald in Rheinland und Westfalen; das Rhöngebirge in Hessen, der Taunus und Westerwald in Nassau, die rauhe Alp in Hohenzollern. Der Norden Preußens besteht aus einer großen Ebene. Die größten Haiden sind bei Lüneburg in Hannover, bei Tuchel in Westprenßen und bei Johannisburg iu Ostpreußen; Schleswig-Holstein und Hannover haben große Moore. Gewässer, a) Meere: Die Ost- und die Nordsee, b) Landseeen: Zn den größten gehören: Der Drausen-, Geserich- Drewenz-, Spirding-, Mauer- und Löwentin-See in Ostpreußen; der Zarnowitzer- und Radaunen-See in Westpreußen, o) Flüsse: Memel, Pregel, Weichsel, Öder, Eider, Elbe, Weser, Ems, Rhein. Verfassung. Die Berfassung, welche das Grundgesetz des Staates bildet, ist monarchisch- konstitutionell. Das Oberhaupt des Staates ist der König. Derselbe ist der oberste Kriegs- herr und Richter und giebt mit dem Herren- und Abgeordnetenhause gemeinsam die Gesetze. Die oberste Behörde des Landes ist das Staatsministerium, in welchen: der Ministerpräsident den Vorsitz führt. Unter dem Ministerium stehen in den Provinzen die Oberpräsidenten, Regierungen und Verwaltungsgerichte. Unter den Regierungen stehen die Landräte, Ma- gistrate, Amts- und Ortsvorsteher. — Die Rechtspflege wird durch die Gerichte ausgeübt. Dem König steht allein das Recht der Begnadigung zu. — Die Angelegenheiten der pro- testantischen Kirche werden durch den Oberkirchenrat in Berlin geleitet, unter welchem die Consistorien der alten Provinzen stehen. Die Katholiken verteilen sich in kirchlicher Beziehung in folgende Bistümer: Ermland, Kulm, Posrn-Gnescn, Breslau, Münster, Paderborn, Köln, Trier, Osnabrück, Hildeöheim und Fulda.

8. Lesebuch für Volksschulen - S. 206

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
206 Bundesgesetzen regiert worden. Im Jahre 1848 wollte aber der damalige König von Dänemark das Herzogthum Schleswig gänzlich von Holstein trennen und mit Dänemark vereinigen. Das Volk erhob sich und verfocht heldenmüthig sein gutes Recht. Das deutsche Volk stand dabei auf seiner Seite. Selbst Preußens König, Friedrich Wilhelm Iv., schickte dem Brudervolks unter dem General v. Wrangel ein Heer zur Hülfe, das auch bald die dänischen Truppen siegreich bekämpfte und aus dem Lande vertrieb. Der edle König fand jedoch nur bei wenigen seiner deutschen Mitfürsten eifrige Unterstützung, ja Oestreich blieb sogar im besten Einvernehmen mit Dänemark und ließ seinen Gesandten ruhig in Kopenhagen. Rußland und Frankreich hatten aber seit Beginn dieses Krieges sich ganz auf die Seite der Dänen gestellt und nahmen gegen Preußen, als den Vorkämpfer für Schleswig-Holstein, eine sehr drohende Haltung an, die fortwährend drohender wurde. Gegen eine solche Uebermacht wollte aber Preußen den Kampf nicht wagen und schloß mit Dänemark 1850 Frieden. Die Schleswig-Holsteiner setzten zwar den Kampf noch fort, mußten sich aber doch zuletzt wieder unter das dänische Joch beugen. Schwere Zeiten brachen jetzt für die Herzogthümer herein. Das deutsche Wesen, die deutschen Einrichtungen, ja sogar die deutsche Sprache suchte man in Schleswig gewaltsam zu verdrängen, um Land und Leute dänisch zu machen. Die deutsche Bevölkerung wurde hart bedrückt. Endlich schlug jedoch die Stunde der Erlösung. Oestreich und Preußen verbanden sich zur Befreiung Schleswig- Holsteins und rückten anfangs 1864 in diese Länder ein. Die Dänen hielten wacker Stand und vertheidigten heldenmüthig ihr stärkstes Bollwerk, die Aüp- peter Schanzen. Dies waren 7 selbstständige, sehr starke Festungswerke, auf den Höhen am Sund gelegen. Aber der ritterliche Prinz Friedrich Karl mit seinen tapfern Preußen ruhte nicht, bis dieselben in seinen Händen waren. Nachdem dieselben 2 Monate lang fast unaufhörlich beschossen worden, ging man am 18. April zum Sturm über. In zwei Stunden waren die Schanzen sämmtlich erobert und mehrere tausend Dänen zu Gefangenen gemacht. Die Oestreicher mit den preußischen Garden waren unterdessen nordwärts in das dänische Jütland eingezogen und hatten die Festung Friedericia ein- genommen. Nach einem zweimonatlichen Waffenstillstände, während dessen in London vergebens über den Frieden verhandelt wurde, begann der Krieg von neuem. Der Feind wurde nun aus Jütland völlig hinausgetrieben; die Preußen setzten unter Herwarth von Bittenfeld in einer Nacht in 160 Kähnen über die Meerenge nach der Insel Alfen über, und in Einem Tage, war dieselbe in ihrem Besitz. Nun baten die Dänen rasch um Frieden. Derselbe wurde auch abgeschlossen und in demselben die Herzogthümer Schleswig-Holstein und Lauen- burg an Oestreich und Preußen abgetreten. 74. Der deutsche Krieg von 1866. 1. Die Ursachen des Krieges. Die Freundschaft zwischen Preußen und Oestreich war aber nicht von langer Dauer. Als die Befreiung von Schleswig- Holstein glücklich vollbracht war, kam man überein, vorläufig beide Länder ge- meinschaftlich zu regieren und dann das Weitere zu berathen und zu beschließen. Bei diesen Unterhandlungen konnten sich aber beide Mächte nicht einigen. Preußen hatte die Hauptarbeit gethan und verlangte daher auch, daß ihm Schleswig-Holstein allein überlassen würde; es wollte dann Oestreich durch eme Summe Geldes entschädigen. Davon wollte dieses aber nichts wissen, obgleich der Besitz der Herzogthümer für Oestreich wenig Werth hatte, weil dieselben von seinen übrigen Ländern weit entfernt liegen. Es bestand vielmehr darauf, die Grafschaft Glatz und einen Theil Oberschlesiens, zu haben. Der Zwiespalt wurde immer größer, die Verhandlungen immer feindseliger. Oestreich ging sogar an- fangs 1866 so weit, seine krieggerüsteten Truppen, an Preußens Grenzen aufzu- stellen, um Preußen durch Drohung zur Nachgiebigkeit zu zwingen. Da sah sich J

9. Lesebuch für Volksschulen - S. 212

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
212 einzeln zu schlagen. Zunächst traf er mit der bäurischen Armee zusammen; er schlug dieselbe am 10. Juli in dem blutigen Treffen bei Kisstngen an der fränkischen Saale. Darauf wandte er sich westwärts gegen die von Frankfurt her anrückende „Reichsarmee", die sich mit den Baiern vereinigen wollte. Ge- neral v. Soeben schlug dieselbe am 14. Juli mit seinen braven Westfalen bei Aschaffenöurg am Main. Der Weg nach Frankfurt war nun frei, und zwei Tage nachher konnten die siegreichen Truppen, v. Falckenstein an der Spitze, ungestört ihren Einzug in die alte Krönungs- und Bundeshauptstadt halten. Frankfurt wurde förmlich von den Preußen in Besitz genommen. Bon Frankfurt aus drang die Maiuarmee bis nach Würtemberg und tief in Baiern ein, so daß beim Friedensschlüsse alle feindlichen Staaten, wenn nicht ganz, so doch theilweise von Preußen besetzt waren, während das preußische Gebiet ganz von Feinden bewahrt blieb. Dem wüthigen Führer der Armee, General Vogel v. Falckenstein, der seiner 70 Jahre ungeachtet stets den Feinden mit „vogelartiger" Geschwindigkeit zuvorzukommen wußte, schickte ein Dichter folgende Verse zu: 1. Es flog ein Vogel wohl an den Main; Wer kennt den Vogel, wer mag es sein? Ihm glänzt das sprühende Auge so roth, Es dräuen die Fänge Verderben und Tod. Auf, nennet den Vogel, wer mag es sein? Es ist der Vogel von Falckenstein. 2. Du kühner Falk von Aschaff*) und Main, Wie schwebst du voran den blitzenden Reih'n! Dir folgt des Landes schirmende Wehr, Das rüstige, kämpfende, siegende Heer. Gepriesen du Falk an Aschaff und Main, Gepriesen der Vogel von Falckenstein. 78. Das Ende des Krieges. Nach der Schlacht bei Königgrätz verfolgte das preußische Heer in unauf- haltsamem Siegesläufe den fliehenden Feind. Ueberall, wo die Oestreicher ver- suchten, das Vorrücken desselben aufzuhalten, wurden sie von neuem geschlagen. Ganz Böhmen mit der Hauptstadt Prag, östreichisch Schlesien und Mähren mit der Hauptstadt Brünn fielen in die Hände der Preußen. Auch in Nied er-Oestreich, sowie nach Ungarn waren sie vorgedrungen und be- drohten nicht blos Preßburg, sondern auch die Hauptstadt des Kaiserstaates, Wien. Vom berühmten Stephausthurm in Wien herab konnte man die vreußischen Wachtfeuer sehen, und jeden Tag war der Uebergang der preußischen Truppen über die Donau zu erwarten. Da beugte sich der Stolz Oestreichs unter das Unvermeidliche. So schwer es der kaiserlichen Regierung auch wurde, so erklärte sie sich zur Annahme der vorgeschlagenen Friedensbedingungen bereit, und es wurde darauf ein Waffenstillstand abgeschlossen. Am 26. Juli wurden zu Nikolsburg die vorläufigen Friedensgrundlagen unterzeichnet, und am 23. August wurde in Prag der Friede abgeschlossen. Das unaufhaltsame Vordringen der Preußen in Süddeutschland veran- laßte die Regierungen von Baiern, Würtemberg, Baden und Hessen- Darmstadt, auch in Nikolsburg um Frieden zu bitten. Er wurde auch ihnen bald gewährt. Mit Freude und Genugthuung kann König und Volk auf diesen kurzen, glorreichen Krieg blicken. Preußen hat nicht ein Geschütz, nicht eine Fahne und nur 391 Gefangene verloren, während es zur Zeit des Friedensschlusses über 48,000 gefangene Oestreicher zu verpflegen hatte. *) Das Flüßchen Aschaff fließt bei Aschaffenburg in den Main.

10. Lesebuch für Volksschulen - S. 207

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
207 Preußen genöthigt, zum Schutze seines Lundes, und zur Wahrung seines Rechts und seiner Stellung auch zum Schwert zu greifen. 2. Der Ausbruch des Krieges. Am 1. Mai 1866 ordnete Preußens König Wilhelm die Mobilmachung*) seines Heeres am An drei verschiedenen Punkten wurde das Heer aufgestellt. Die Hauptmacht sammelte sich in S ch l e s i e n, weil in dem daran grenzenden Böhmen die Oestreicher ihre Kriegsmannschaften aufgestellt hatten; eine andere Armee stand in Sachsen, eine dritte bei Wetzlar an der Lahn. Die Eröffnung des Krieges verzögerte sich aber noch von Woche zu Woche. Da beschloß am 14. Juni der Bundestag**) in Frankfurt am Main aus Oestreichs Antrag die Mobilisirung der gesammten Bundesarmee mit Aus- nahme des preußischen Theiles. Damit war der Bundeskrieb gegen Preußen beschlossen. Sofort erklärte Preußen durch seinen Gesandten seinen Austritt aus dem Bunde und lud zugleich die deutschen Fürsten zur Gründung eines neuen Bundes auf anderen Grundlagen ein, dem jedoch Oestreich nicht angehören sollte. Am 15. Juni bot die preußische Regierung den Fürsten von Sachsen, Hannover, Kurhessen und Nassau noch einmal die Friedenshand. Sie sicherte ihnen aus- drücklich ihren Länderbesitz zu, wenn sie im bevorstehenden Kriege neutral***) bleiben und in den neuen Bund mit eintreten wollten, den Preußen zu gründen gedachte. Zugleich wurde ihnen aber bedeutet, daß eine Ablehnung als Kriegs- erklärung gegen Preußen betrachtet werden müsse. Alle lehnten ab. Sie hofften fest, die Uebermacht Oestreichs und seiner Verbündeten werde siegen. Noch am selbigen und am folgenden Tage rückten die Preußen zugleich in Hannover, Kur Hessen und Sachsen ein, und in 4 Tagen waren diese Länder ohne Schwertstreich und Blutvergießen vollständig erobert. Die überraschten Gegner wurden ganz betäubt. Kaiser Franz Joseph hatte in Böhmen und Mähren eine Armee von 250,000 Mann mit 800 Kanonen gegen Preußen aufgestellt. Seine Verbündeten konnten auch ein ansehnliches Heer zusammenbringen. Preußen konnte nicht ein so großes Heer in's Feld schicken, wie seine Gegner. 3. Die Preußen ziehen in Böhmen ein. Als die Preußen in Sachsen einrückten, räumte der König von Sachsen mit seinem etwa 25,000 Mann starken Heere das Land und begab sich nach Böhmen zu den Oest- reichern. Im preußischen Kriegsrathe wurde beschlossen, nun auch ungesäumt in Böhmen einzurücken und hier möglichst bald eine Entscheidung herbei- zuführen. So würden am besten die Drangsale des Krieges vom eigenen Lande, ferngehalten. Es sollte gleichzeitig vom Riesengebirge, von der Lausitz und von Dresden her fächerartig nach einem bestimmten Punkte im nördlichen Böhmen vorgegangen und hier den Kaiserlichen eine Haupt- schlacht geliefert werden. Man wußte, daß die Hauptmacht des Feindes bei den beiden Festungen Joseph stad t und Königgrätz stand; es wurde des- halb die Stadt Gitschin, welche vor jenen beiden Festungen liegt, als Sammelpunkt unserer drei Armeen bestimmt. Dieser Kriegsplan, ein Werk des verdienstvollen Generals Moltke, wurde glücklich ausgeführt. Das Heer, welches von Schlesien aus durch das Riesengebirge in Böhmen eindrang, die zweite Armee, wurde von unserem Kronprinzen befehligt. Das von Dresden aus vorrückende Heer, die Elbarmee, stand unter dem Oberbefehl des Generals Herwarth von Bittenfeld. Zwischen diesen Heerhaufen war noch ein dritter, die erste Armee, welche der tapfere Prinz Friedrich Karl von der Lausitz aus nach Böhmen führte. 75. Erste Kämpfe und Siege in Böhmen. Die Elbarmee und die des Prinzen Friedrich Karl waren nur 6 bis 7 Meilen von einander entfernt; sie konnten sich leicht vereinigen und so dem Feinde *) mobil = marsch- und kriegsfähig. **) Die Gesandten der deutschen Regierungen in Frankfurt a. M. bildeten vor 1866 den «... Bundestag; von ihm wurden die deutschen Angelegenheiten geleitet. *) ne-tral ze parteilos.
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